Ich bin Holger Wienholz, Klassischer Archäologe.


Seit ich mit 11 Jahren das erste Mal mit der Antike in Berührung kam und griechische Sagen gelesen hatte, ließen mich Zeus und Hera, Athena und Apollon, Hermes und Dionysos nicht mehr los.

Mit dem Studium der Archäologie konnte ich meinen Kindheitstraum verwirklichen und das Altertum erforschen.

Und noch immer bin ich ganz verzaubert, wenn ich auf der Ausgrabung einen Stein in der Hand halte, den vor 2000 Jahren ein Mensch mit hoher Kunstfertigkeit bearbeitet hat.

Porträitfoto des Archäologen und Autors Holger Wienholz (mit Sonnenhut)
Am Tempel in Baalbek, Libanon (2018)
Autor und Archäologe Holger Wienholz, auf dem Boden sitzend, betrachtet ein Fragment eines römischen Steingefäßes
In Baalbek (2010) mit einem Fragment eines antiken Steingefäßes

Ich lebe und arbeite in Berlin und erforsche in der Hauptsache die römische Kultur im Orient.

Ich habe an der Humboldt-Universität zu Berlin studiert, arbeite für das Deutsche Archäologische Institut, die Staatlichen Museen zu Berlin und unterrichte ab und an Architekturstudenten an der BTU Cottbus-Senftenberg .

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Publikationen

Meine Arbeit in Baalbek

Baalbek, das im Semitischen „Herr der Quelle“ bedeutet, ist eine Stadt im Libanon. Sie liegt in der Beqaa genannten Hochebene zwischen den beiden Gebirgszügen Libanon und Antilibanon.

Baalbek ist seit dem 8. Jahrtausend vor Christus besiedelt, war aber die meiste Zeit ein kleiner und eher unbedeutender Ort.

In der römischen Kaiserzeit aber wurden dort einige der gewaltigsten und schönsten Tempel des Vorderen Orients errichtet. Sie sind einzigartig und zum Teil so gut erhalten, dass schon seit Jahrhunderten Reisende aus Europa zu ihnen kamen, um sie zu bewundern.

Mehr über Baalbek zu römischer Zeit

Blick durch einen steinernen durchgang in einen weitläufigen Innenhof mit antiken Ruinen
Blick in den Hexagonalhof des Jupiterheiligtums
Blick von unten auf mächtige antike Steinsäulen, dahinter blauer Himmel
Die Säulen des Jupitertempels

Dazu gehörte 1898 auch der deutsche Kaiser Wilhelm II., mit dem die Geschichte der Ausgrabungen in Baalbek begann.

100 Jahre später, 1998, vereinbarten die libanesische Antikenverwaltung und das Deutsche Archäologische Institut eine Zusammenarbeit, um die Forschungen in Baalbek weiterzuführen.

Seit dem Jahr 2000 ist Baalbek so zum Zentrum meiner Forschungen geworden.

Auch im Jahr 2020 war ich wieder mit einigen Kollegen in der Libanesischen Stadt, um die Tempel mit ihren Türen und Wasserbecken zu dokumentieren.

Ausgangspunkt meiner Arbeiten in Baalbek sind das gewaltige Heiligtum und der Tempel des Jupiter Optimus Maximus Heliopolitanus.

Blick über antike Ruinen, dahinter ein Gebirgszug.
Das römische Jupiterheiligtum in Baalbek – im Hintergrund das Libanon-Gebirge

Aufgrund meiner Beschäftigung mit dem Bauschmuck bearbeite ich auch die Ornamentik der anderen römischen Bauwerke in Baalbek – und weil ich damit eine ungefähre Chronologie der Baugeschichte erstellen konnte, habe ich, um die Bauten in einen Kontext stellen zu können, ein Modell der griechisch-römischen Geschichte der Stadt Baalbek erarbeitet.

Dies beinhaltet sowohl mögliche Funktionen einzelner Gebäude als auch die Verbindung in die Region und die römische Provinz Syria.

Aus diesen Arbeiten ergeben sich auch immer wieder neue, interessante Nebenaspekte.

So beschäftige ich mich auch mit den Steingefäßen in Baalbek, nachdem ich beim Aufräumen in alten Depots sehr kunstvolle Fragmente großer Prunkkessel aus feinem Kalkstein wieder ans Licht bringen konnte.

Mehr über meine Forschungsschwerpunkte